In einem mittelständischen Unternehmen wurden in den letzten Jahren sehr viele Investitionen in die Erneuerung des Maschinenparks gesteckt, in neue IT und die Erfassung von Betriebsdaten. Auf der anderen Seite wurden die Konflikte zwischen den Mitarbeitern und den Führungskräften in der Produktion immer häufiger. Die Führungskräfte beklagten sich über die Widerstände der Mitarbeiter gegenüber den neuen Anforderungen und die Mitarbeiter über den Druck und die Menge an Veränderungen. Die Gespräche mit den Beteiligten ergab sehr schnell, dass eine Lernkultur kaum vorhanden war. Learning by doing war die Devise. Erst eine Qualifizierung der Schichtleiter zur Durchführung von betrieblichen Unterweisungen brachte eine spürbare Verbesserung der Situation. Deutlich wurde auch, dass die Schichtleiter einen Wissensvorsprung benötigten, um in ihrer Rolle als Vorgesetzte akzeptiert zu werden.
Fazit: bei der Einführung neuer Technologien ist auch ein strukturierter Qualifizierungsplan notwendig: wer muss wann geschult werden, mit welchen Inhalten und in welcher Tiefe. Die Märkte sind eng, so dass quantitatives Wachstum häufig nur schwer möglich ist. Perspektiven ergeben sich jedoch mit anspruchsvolleren Produkten und mit qualitativem Wachstum. Doch dazu werden auch qualifizierte Mitarbeiter benötigt und Führungskräfte, welche dieses Wissen vermitteln können. Zu den fachlichen Fähigkeiten einer Führungskraft müssen auch didaktische Fähigkeiten dazu kommen und dies bedeutet häufig ein verändertes Führungsverständnis – gerade in Produktionsbetrieben.